Wie entstehen Blähungen?
Der Verdauungsprozess beginnt schon beim Kauen.
Die Nahrung gelangt über die Speiseröhre in den Magen, wo sie mit Magensäure vermischt wird.
Diese Säure zersetzt Proteine und tötet schädliche Mikroben ab. Die Mischung aus Nahrungsbrei und Magensäure wandert dann in den Dünndarm, der den Hauptteil der Verdauung übernimmt.
An diesem Vorgang sind verschiedene Organe und Mechanismen beteiligt:
-
Gallenblase: Sie gibt Galle ab, die für den Abbau von Fetten nötig ist.
-
Darmmikroben: Bestimmte Bakterien im Darm produzieren sekundäre Gallensalze, die die Fettverdauung unterstützen.
-
Bauchspeicheldrüse: Sie produziert Enzyme, die Kohlenhydrate und Proteine aufspalten.
Etwa 20% der Enzyme, die für die Zersetzung der Nahrung verantwortlich sind, stammen aus den Mikroben im Dünn- und Dickdarm.
Diese Mikroben produzieren auch Milchsäure, die sie in einer sauren Umgebung überleben lässt.
Der Zusammenhang zwischen Blähungen und der Darmflora
Blähungen sind oft ein Hinweis darauf, dass deine Verdauung nicht optimal funktioniert. Dabei spielt die Beschaffenheit deiner Darmflora eine entscheidende Rolle.
Zwei Menschen essen dieselbe Mahlzeit – einer hat Blähungen, der andere nicht. Woran liegt das?
Der Unterschied liegt in der Art, Anzahl und Vielfalt der Darmbakterien.
Die Gesundheit der Darmflora wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie etwa einer früheren Antibiotikabehandlung. Es gibt die weit verbreitete Annahme, dass sich die Mikroben nach einer Antibiotikaeinnahme schnell regenerieren – das ist jedoch nicht der Fall.
In vielen Fällen bleibt die Zusammensetzung der Darmbakterien dauerhaft verändert.
Ein Beispiel: Nach einer Behandlung mit Breitbandantibiotika können bis zu 99% bestimmter Mikroben verloren gehen.
Fehlen diese Mikroben, fehlen auch die Enzyme, die sie normalerweise produzieren. Diese Enzyme unterstützen unter anderem die Gallenproduktion, die wichtig für die Fettverdauung ist.
Fehlen sie, steigt das Risiko für ein bakterielles Überwuchssyndrom im Dünndarm (SIBO), das Blähungen, Aufstoßen, Verstopfung und Völlegefühl verursachen kann.
Weitere Faktoren, die wie Antibiotika wirken
Nicht nur Antibiotika können das Gleichgewicht deiner Darmflora stören.
Auch andere Substanzen haben ähnliche Effekte:
-
Steroide wie Prednison (GALEN)
-
Glyphosat, ein in der Landwirtschaft verbreitetes Unkrautvernichtungsmittel
- Antibabypillen
-
Protonenpumpenhemmer (PPIs), die bei Sodbrennen eingesetzt werden
-
Künstliche Süßstoffe, Fluorid im Trinkwasser oder Statine (Cholesterinsenker)
Was kannst du gegen Blähungen tun?
Um Blähungen zu lindern und deine Verdauung zu unterstützen, ist es wichtig, deine Darmflora zu stärken. Hier sind einige Tipps:
-
Fermentierte Lebensmittel essen: Lebensmittel wie Kefir, Joghurt, Sauerkraut, Kimchi oder eingelegte Gurken versorgen deinen Darm mit natürlichen Bakterien.
-
Säurehaltige Produkte nutzen: Getränke wie Kombucha oder Apfelessig regen die Mikroben im Darm an und fördern die Galleproduktion, was den Fett- und Kohlenhydratabbau unterstützt.
-
Probiotika einnehmen: Hochwertige Probiotika können helfen, die „guten“ Bakterien im Darm wieder anzusiedeln.
Fazit: Blähungen sind ein Warnsignal
Blähungen sind häufig ein Zeichen dafür, dass in deinem Darm wichtige Mikroben fehlen.
Die Lösung liegt darin, diese durch eine probiotikareiche Ernährung und gezielte Pflege der Darmgesundheit wieder aufzubauen.
So kannst du dein Verdauungssystem ins Gleichgewicht bringen und dich rundum wohlfühlen.