Hypercholesterinämie Nahrungsergänzung

Hypercholesterinämie Nahrungsergänzung

Bei Hypercholesterinämie (erhöhtem Cholesterinspiegel im Blut) können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel unterstützend zur Senkung des LDL-Cholesterins („schlechtes Cholesterin“) und zur Erhöhung des HDL-Cholesterins („gutes Cholesterin“) beitragen.

Diese ersetzen jedoch keine medikamentöse Therapie, wenn diese ärztlich angezeigt ist, und sollten immer in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.

 

Hypercholesterinämie

 

1. Definition

Hypercholesterinämie = Fettstoffwechselstörung mit erhöhtem Cholesterinspiegel im Blut.

Gegenteil: Hypocholesterinämie (verminderter Cholesterinspiegel).

 

2. Referenzwerte

  • Gesamtcholesterin: < 200 mg/dl

  • LDL-Cholesterin: abhängig vom Risiko < 70 bis < 160 mg/dl

Hinweis: Werte allein sind wenig aussagekräftig – Lipidstatus liefert genauere Risikoeinschätzung.

 

3. Einteilung

Primäre (hereditäre) Hypercholesterinämie

  • Ursache: Genetische Defekte

  • Häufigste Form: Familiäre Hypercholesterinämie (FH)

    • Meist Defekt des LDL-Rezeptors (ADH Typ 1)

    • Vererbung: autosomal-dominant

    • Formen:

      • HeFH (heterozygot) – mildere Form

      • HoFH (homozygot) – schwere Form

Sekundäre Hypercholesterinämie

  • Ursache: Andere Erkrankungen oder Medikamente

Beispiele:

  • Metabolisches Syndrom (Adipositas, Diabetes)

  • Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom

  • Hypothyreose, Cholestase, Morbus Cushing

  • Medikamente (z.B. Betablocker, Glukokortikoide, Thiazide)

 

4. Diagnostik

  • Wiederholungsmessung nach 4 Wochen bei erhöhtem LDL

  • Ausschluss sekundärer Ursachen

  • Familiäre Anamnese wichtig:

    • Positiv → Verdacht auf FH oder familiäre kombinierte Hyperlipidämie

    • Negativ → polygene Hypercholesterinämie wahrscheinlich

 

5. Therapie

Abhängig vom individuellen kardiovaskulären Risiko:

  1. Basis: Diät, Lebensstiländerung

  2. Medikamentös:

      1. Wahl: CSE-Hemmer (Statine)

    • Weitere Optionen: Ezetimib, Anionenaustauscherharze, PCSK9-Hemmer

    • In schweren Fällen: Lipidapherese

 

Wichtige Supplemente gegen Hypercholesterinämie:

 

1. Rote Reishefe (Monacolin K)

  • Enthält Monacolin K, das chemisch identisch mit Lovastatin ist (einem Statin).

  • Wirkung: Senkt LDL-Cholesterin effektiv.

  • Vorsicht: Kann ähnliche Nebenwirkungen wie Statine haben (Muskelschmerzen, Leberwerte).

  • Dosierung: 10 mg Monacolin K/Tag ist üblich – aber EU-weite Höchstmenge liegt jetzt oft bei 3 mg/Tag.

 

2. Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA)

  • Quellen: Fischöl, Krillöl oder Algenöl.

  • Wirkung: Senken Triglyzeride, haben milde Wirkung auf LDL; positiv für Herzgesundheit.

  • Dosierung: 1–4 g EPA/DHA pro Tag (bei hohen Triglyzeriden ggf. mehr, nach Absprache mit Arzt).

 

3. Pflanzensterine/-stanole

  • Wirkung: Hemmen Cholesterinaufnahme im Darm, senken LDL um 7–15 %.

  • Quellen: Spezielle Margarinen, Joghurts, Nahrungsergänzung.

  • Dosierung: 1.5–3 g/Tag.

 

4. Ballaststoffe (v.a. lösliche, z. B. Beta-Glucan, Flohsamenschalen)

  • Wirkung: Binden Gallensäuren, senken LDL.

  • Quellen: Haferkleie, Flohsamen, Leinsamen.

  • Dosierung: Mind. 3–10 g lösliche Ballaststoffe/Tag.

 

5. Niacin (Vitamin B3)

  • Wirkung: Senkt LDL und erhöht HDL.

  • Nebenwirkungen: Hautrötungen, Leberbelastung bei hohen Dosen – nur unter ärztlicher Kontrolle.

 

6. Coenzym Q10

  • Wirkung: Kein direkter Effekt auf Cholesterin, aber hilfreich bei Statin-bedingten Muskelschmerzen.

 

7. Polyphenole (z. B. aus grünem Tee, OPC, Curcumin)

  • Wirkung: Antioxidativ, verbessern Lipidprofil geringfügig, entzündungshemmend.

 

Wichtig:

  • Ernährung ist entscheidend (wenig gesättigte Fettsäuren, mehr ungesättigte, ballaststoffreich).

  • Bewegung, Gewichtsabnahme und Verzicht auf Rauchen haben großen Einfluss.

  • Supplemente sollten als Teil eines ganzheitlichen Konzepts genutzt werden.