Schädliche Glaubenssätze erkennen und auflösen – in fünf wirksamen Schritten

Schädliche Glaubenssätze erkennen und auflösen – in fünf wirksamen Schritten

Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln maßgeblich beeinflussen.

Sie entstehen oft in der Kindheit oder aus prägenden Erfahrungen und wirken unbewusst wie ein inneres Betriebssystem.

Manche dieser Glaubenssätze stärken uns – andere hingegen bremsen uns aus.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie negative Glaubenssätze erkennen und durch positive, unterstützende Überzeugungen ersetzen können.

Fünf praxisnahe Schritte helfen Ihnen dabei.

 

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind tief verinnerlichte Überzeugungen über uns selbst, andere Menschen und die Welt.

Sie formen unser Selbstbild, beeinflussen unsere Wahrnehmung und wirken sich auf unser Verhalten und unsere Entscheidungen aus.

Es gibt förderliche Glaubenssätze – zum Beispiel „Ich schaffe das“ oder „Ich darf Fehler machen“ – und es gibt hinderliche wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich muss es allen recht machen“.

Förderliche Glaubenssätze geben Energie, motivieren und ermutigen.

Schädliche hingegen erzeugen Druck, Selbstzweifel und lähmen unsere Entwicklung.

Deshalb lohnt es sich, letztere bewusst zu hinterfragen und zu verändern.

 

Schritt 1: Erkennen Sie Ihre negativen Glaubenssätze

Der erste und wichtigste Schritt ist, sich überhaupt bewusst zu machen, welche hinderlichen Glaubenssätze im eigenen Inneren wirken.

Oft sind sie so tief verankert, dass wir sie für Tatsachen halten.

Um sie zu identifizieren, lohnt sich ein Blick auf typische Formulierungen wie:

  • „Ich muss stark sein.“

  • „Ich muss perfekt sein.“

  • „Ich bin nicht gut genug.“

  • „Ich darf keine Fehler machen.“

  • „Ich kann niemandem vertrauen.“

  • „Ich darf niemandem zur Last fallen.“

  • „Nur wenn ich etwas leiste, bin ich wertvoll.“

  • „Ich bin nicht sportlich / musikalisch / sprachbegabt.“

Fragen Sie sich: Welcher Satz trifft bei mir besonders stark zu?

Welcher Gedanke schwächt mich regelmäßig oder hält mich klein?

Notieren Sie sich diesen Satz.

Damit haben Sie ihn bereits entlarvt – ein entscheidender erster Schritt.

 

Schritt 2: Stellen Sie den Glaubenssatz in Frage

Negative Glaubenssätze wirken deshalb so stark, weil wir sie nie hinterfragen – wir glauben schlicht, dass sie wahr sind.

Doch oft beruhen sie auf längst überholten Erfahrungen oder verzerrten Wahrnehmungen.

Reflektieren Sie:

  • Woher stammt dieser Satz?

  • Seit wann glaube ich das?

  • Welche Erfahrungen haben mich zu dieser Überzeugung gebracht?

  • Ist dieser Gedanke heute noch sinnvoll?

  • Gibt es Gegenbeweise?

  • Hilft mir dieser Gedanke, meine Ziele zu erreichen und mich gut zu fühlen?

Allein diese ehrliche Auseinandersetzung kann bereits eine innere Distanz zum schädlichen Glaubenssatz schaffen.

 

Schritt 3: Formulieren Sie den Glaubenssatz um

Jetzt wird der negative Satz in eine positive, stärkende Alternative verwandelt. Dabei geht es nicht darum, sich etwas schönzureden – sondern darum, einen hilfreichen, realistischeren Gedanken zu wählen, der Sie unterstützt statt blockiert.

Beispiele:

  • Aus „Ich muss perfekt sein“ wird:
    → „Ich darf Fehler machen – sie gehören zum Lernen dazu.“
    → „Niemand ist perfekt – das ist völlig in Ordnung.“

  • Aus „Ich muss es allen recht machen“ wird:
    → „In erster Linie muss ich mir selbst treu bleiben.“

  • Aus „Ich bin nicht sportlich“ wird:
    → „Ich kann Spaß an Bewegung entwickeln – auf meine Weise.“

Formulieren Sie den neuen Satz so, dass er sich stärkend anfühlt, ohne unrealistisch zu wirken.

 

Schritt 4: Setzen Sie den neuen Glaubenssatz in die Praxis um

Ein positiver Gedanke allein verändert noch nichts – entscheidend ist, ihn im Alltag zu leben. Verknüpfen Sie den neuen Glaubenssatz mit konkretem Verhalten.

Beispiel: Wenn der neue Satz lautet „Ich bin sportlich“, dann fragen Sie sich: Was würde eine sportliche Person tun? Vielleicht einen Spaziergang machen, eine neue Sportart ausprobieren oder sich zu einem Kurs anmelden. Tun Sie genau das – in kleinen, realistischen Schritten.

So sammeln Sie neue Erfahrungen, die den neuen Glaubenssatz festigen.

 

Schritt 5: Bleiben Sie dran

Veränderung braucht Wiederholung und Geduld. Jedes Mal, wenn Sie sich im Sinne Ihres neuen Glaubenssatzes verhalten, stärken Sie ihn. Je öfter Sie sich selbst beweisen, dass die neue Überzeugung tragfähig ist, desto tiefer wird sie verankert.

Mit der Zeit verlieren die alten, negativen Glaubenssätze an Kraft – und die neuen werden zur inneren Realität.

 

Fazit: So verändern Sie Ihr Denken dauerhaft

Hier noch einmal die fünf Schritte im Überblick:

  1. Erkennen Sie Ihre negativen Glaubenssätze.

  2. Hinterfragen Sie deren Ursprung und Gültigkeit.

  3. Formulieren Sie eine positive Alternative.

  4. Handeln Sie entsprechend Ihres neuen Glaubenssatzes.

  5. Wiederholen Sie dieses Verhalten regelmäßig, um den neuen Gedanken zu festigen.

Sie müssen nicht alle negativen Glaubenssätze auf einmal auflösen.

Beginnen Sie mit demjenigen, der Sie derzeit am stärksten beeinflusst.

Schritt für Schritt werden Sie erleben, wie sich Ihr Denken verändert – und mit ihm Ihr Lebensgefühl.

Sie verdienen es, sich selbst mit aufbauenden, unterstützenden Gedanken zu begegnen. Und es ist nie zu spät, damit anzufangen.

 

Bei Fragen oder wenn du Hilfe brauchst

 - kontaktier mich gern! @aignerelias