Viele Menschen machen sich Sorgen über Zucker, tierische Fette oder Gluten.
Doch eine andere, weit verbreitete Zutat wird oft übersehen – obwohl sie laut aktueller Forschung potenziell schädlicher für unsere Gesundheit ist: industriell verarbeitete, mehrfach ungesättigte Pflanzenöle, auch bekannt als Saatenöle.
Was sind Saatenöle?
Unter Saatenölen versteht man pflanzliche Öle, die aus ölarmen Samen wie Sonnenblumen, Soja, Raps, Mais, Baumwollsamen, Disteln oder Traubenkernen gewonnen werden.
Obwohl sie aus „Pflanzen“ stammen, hat der Herstellungsprozess dieser Öle mit Natürlichkeit meist wenig zu tun.
Wie werden Pflanzenöle industriell hergestellt?
Die Gewinnung dieser Öle erfolgt durch aufwendige Verfahren:
- Erhitzen unter hohem Druck
- Einsatz von Lösungsmitteln wie Hexan (ein Nebenprodukt aus der Erdölindustrie)
- Entschleimung, Entsäuerung, Bleichen und Desodorierung
Das Resultat:
Ein geschmacksneutrales, klares Öl – chemisch stark verändert, oxidationsanfällig und in vielen Fällen biologisch problematisch.
Warum sind diese Öle kritisch für die Gesundheit?
1. Oxidation und freie Radikale
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs) sind sehr empfindlich gegenüber Hitze, Licht und Sauerstoff.
Beim Erhitzen – vor allem beim Frittieren – entstehen oxidierte Fette und freie Radikale, die Zellen schädigen und mit Krankheiten wie Krebs, Alzheimer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
2. Chronische Entzündungen und Fibrose
PUFAs können Entzündungsprozesse fördern, was langfristig zur Bildung von Narbengewebe (Fibrose) führen kann – etwa in der Leber, den Blutgefäßen oder im Gehirn.
Oxidativer Stress spielt dabei eine zentrale Rolle und wird auch mit neurodegenerativen Erkrankungen assoziiert.
3. Langsame Ausscheidung
Diese Fettsäuren lagern sich in Körperfett, Leber, Zellmembranen und sogar im Gehirn ab.
Ihr Abbau dauert lange – Studien sprechen von mehreren Monaten bis Jahren, bis sie aus dem Körper ausgeschieden sind.
4. Giftige Nebenprodukte beim Erhitzen
Beim mehrfachen Erhitzen, z. B. in Fritteusen, entstehen schädliche Stoffe wie Acrolein, Aldehyde und Lipidperoxide, die Zellen direkt angreifen können.
5. Unausgewogenes Omega-6:Omega-3-Verhältnis
Saatenöle enthalten große Mengen Omega-6-Fettsäuren, die in hohen Mengen entzündungsfördernd wirken.
Idealerweise sollte das Verhältnis zu Omega-3 etwa 3:1 betragen – in der westlichen Ernährung liegt es oft bei 20:1 oder höher, was Entzündungen und chronische Erkrankungen begünstigt.
Besonders problematische Öle:
- Sojaöl
- Maiskeimöl
- Sonnenblumenöl (raffiniert)
- Baumwollsamenöl
- Distelöl
- Rapsöl (je nach Verarbeitung umstritten)
Diese Öle finden sich in unzähligen Produkten: Margarine, Fertiggerichte, Chips, Backwaren, pflanzliche Aufstriche und viele „gesunde“ Vegan-Produkte.
Was sind die besseren Alternativen?
Öl/Fett | Vorteile | Einsatz |
---|---|---|
Natives Kokosöl | Sehr hitzestabil, reich an gesättigten Fetten | Braten, Backen |
Olivenöl (extra vergine) | Antioxidativ, entzündungshemmend | Kalt, leichtes Erhitzen |
Butter / Ghee | Traditionell, aromatisch, stabil | Braten, Kochen |
Avocadoöl | Reich an einfach ungesättigten Fetten, hitzestabil | Universell |
Rindertalg / Schmalz | Sehr stabil, nährstoffreich | Scharfes Anbraten, traditionelle Küche |
Fazit: Auf Qualität und Verwendung kommt es an
Industriell hergestellte Pflanzenöle gelten oft als „gesund“, weil sie pflanzlichen Ursprungs sind – doch ihr Herstellungsprozess, ihr Omega-6-Gehalt und ihre Instabilität machen sie bei übermäßigem Konsum problematisch.
Wer chronische Entzündungen, Stoffwechselstörungen oder degenerative Erkrankungen vorbeugen möchte, sollte den Konsum raffinierter Saatenöle stark einschränken und auf natürlich gewonnene, stabile Fette setzen.
Dein Körper merkt nicht, ob ein Fett pflanzlich oder tierisch ist – sondern ob es verarbeitet, oxidiert oder stabil ist.
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