Autoimmunerkrankungen treten heute häufiger auf als Herzkrankheiten oder Krebs und entwickeln sich rapide zu einem der größten Gesundheitsprobleme weltweit.
Krankheiten wie Multiple Sklerose (MS), Typ-1-Diabetes, Zöliakie und Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto und Morbus Crohn nehmen in besorgniserregendem Ausmaß zu. Trotz dieser Entwicklung ist das öffentliche Bewusstsein begrenzt, und die Diskussion über Ursachen und Lösungen bleibt verhalten.
Das Immunsystem verstehen: die Wächter unserer Gesundheit
Unser Immunsystem ist die Hauptverteidigung gegen Eindringlinge wie Viren und Bakterien. Es unterscheidet sich in das angeborene und das erworbene Immunsystem.
Das angeborene System reagiert schnell auf Infektionen, hat jedoch kein Langzeitgedächtnis und schwächt sich mit dem Alter ab. Das erworbene Immunsystem dagegen lernt über die Zeit, sich an spezifische Krankheitserreger zu erinnern, wodurch eine langfristige Abwehr entstehen kann.
Bei Autoimmunerkrankungen gerät jedoch das erworbene Immunsystem aus dem Gleichgewicht. Ein besonders wichtiger Teil dabei sind die sogenannten regulatorischen T-Zellen (T-Reg-Zellen), die auch als "Friedenswächter" des Immunsystems bekannt sind.
Sie regulieren die Immunreaktion, sodass sich das Immunsystem nach erfolgreicher Bekämpfung einer Infektion wieder beruhigt. Funktionieren die T-Reg-Zellen nicht richtig, greift das Immunsystem körpereigene Gewebe an, was zu verschiedenen Autoimmunerkrankungen führt.
Prednison versus Vitamin D: Zwei Behandlungsansätze im Vergleich
Für die Behandlung von Autoimmunerkrankungen wird oft das Medikament Prednison verwendet, ein synthetisches Hormon mit entzündungshemmender Wirkung.
Es unterdrückt beide Teile des Immunsystems, was jedoch mit Nebenwirkungen einhergeht. Prednison kann das Risiko für Diabetes erhöhen, den Blutzuckerspiegel beeinflussen und die Knochen schwächen, was die Gefahr für Osteoporose steigert.
Vitamin D hingegen ist für seine immunregulierenden Eigenschaften bekannt. Es stärkt das Immunsystem und unterstützt die Bildung von T-Zellen. Besonders bei Autoimmunerkrankungen, bei denen oft ein Mangel an T-Reg-Zellen vorliegt, kann Vitamin D wichtige Unterstützung bieten.
Anders als Prednison fördert Vitamin D den Blutzuckerhaushalt und die Knochengesundheit, da es die Kalziumaufnahme und die Mineralisierung der Knochen unterstützt.
Vitamin D: Mehr als ein „Sonnenvitamin“
Mit zunehmendem Alter schrumpft die Thymusdrüse, die maßgeblich zur T-Zell-Produktion beiträgt. Vitamin D kann diesen Prozess verlangsamen, allerdings nur in therapeutischen Dosen, die höher sind als die Standardempfehlungen.
Ein interessanter Zusammenhang zwischen Sonnenlicht und Autoimmunerkrankungen wurde von Harold Foster in seinem Buch über Multiple Sklerose untersucht. Er fand heraus, dass MS in sonnenreicheren Regionen, also näher am Äquator, seltener auftritt. Dieser Zusammenhang zeigt sich auch bei anderen Autoimmunerkrankungen.
Dr. Bruce Hollis, ein Pionier der Vitamin-D-Forschung, kritisiert, dass Studien zu den Vorteilen von Vitamin D selten Aufmerksamkeit erhalten. Das liegt daran, dass Vitamin D durch Sonnenlicht natürlich gebildet werden kann und keine Kosten verursacht, was im Kontrast zu teuren Medikamenten steht.
Dennoch ist Vitamin D eine natürliche und leicht verfügbare Ressource, die das Potenzial hat, das Immunsystem auf natürliche Weise zu unterstützen.
Vitamin D: Ein Balanceakt zwischen ausreichender Dosierung und Sicherheit
Vitamin D ist für den Kalziumstoffwechsel und das Immunsystem von Bedeutung. Während Knochen geringe Mengen Vitamin D benötigen, erfordert das Immunsystem höhere tägliche Dosen.
In manchen Fällen wird Autoimmun-Patienten sogar eine Dosis von bis zu 50.000 I.E. pro Tag empfohlen, kombiniert mit Co-Faktoren wie Magnesium, Vitamin K2 und Zink. Hohe Dosen Vitamin D können in Kombination mit diesen Nährstoffen für viele Patienten eine bedeutende Unterstützung darstellen, ohne toxisch zu wirken.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt mittlerweile die antikarzinogenen Eigenschaften von Vitamin D an. Der brasilianische Arzt Dr. Coimbra entwickelte das sogenannte Coimbra-Protokoll, das darauf abzielt, die Resistenz gegen Vitamin D zu durchbrechen und den Parathormonspiegel zu senken, um die optimale Wirkung des Vitamins zu ermöglichen.
Ein häufiges Missverständnis ist die angebliche Toxizität hoher Dosen von Vitamin D. Tatsächlich hängt die Verträglichkeit von Vitamin D von einer ausgewogenen Einnahme und der Unterstützung durch geeignete Co-Faktoren ab. Wenn Vitamin D richtig dosiert wird, kann es eine wertvolle und nebenwirkungsfreie Unterstützung für das Immunsystem sein.
Fazit: Vitamin D als Schlüssel zur Unterstützung des Immunsystems
Angesichts der rasch zunehmenden Zahl an Autoimmunerkrankungen sollten wir uns vermehrt mit natürlichen Lösungen wie Vitamin D auseinandersetzen.
Vitamin D könnte der Schlüssel sein, um Autoimmunerkrankungen effektiver zu behandeln und das Immunsystem langfristig zu unterstützen.
Die Forschung und die Erfahrungen mit Vitamin D zeigen, dass es höchste Zeit ist, dass wir dieses Thema ernst nehmen und Vitamin D in die öffentliche Diskussion einbringen.
Medikamente lindern. Nur die Natur heilt.